Andreas Kasparek und Susanne Niemeyer · www.sinnobjekte.de
Abschied • Trost • Trauer
Alles hat seine Zeit,
für alles, was geschieht in der Welt, in unserem Leben, gibt es eine bestimmte Stunde.
Wir wurden nicht gefragt, ob wir geboren werden wollten.
Es ist uns aufgegeben, uns hineinzuleben in die Welt, in unser Leben
und die uns eigene Bestimmung immer wieder neu zu suchen,
zu geben, was wir können, zu nehmen, was wir dürfen,
zu werden, die wir sind, - um eines Tages, wenn die letzte Stunde naht,
in der wir alle Lust und Last des Lebens lassen,
im Rückblick auf erfüllte Jahre als leisen Trost im Herzen zu verspüren:
Mein Leben habe ich gelebt.
Doch wirft der Tod auch schon in unser Leben seinen Schatten:
Mit jedem Abschied lassen wir ein Stück von uns zurück;
die Nacht der Trauer und der Tränen und das Gefühl nie endender Verlassenheit
bleibt uns bisweilen nicht erspart.
Und dennoch ahnt es in uns leise,
dass auch auf diese Nacht ein Morgen folgt,
der uns mit Licht umfängt und neuem Leben,
dass Tränen trocknen und die Klagelieder wieder heiteren Gesängen weichen,
dass frohe Feste uns als Gäste wiedersehen und Sinnenfreude uns zum Tanz belebt.
Gedanken zu Kohelet von Christa Spilling-Nöker; aus: Christa Spilling-Nöker, Jeder Augenblick zählt. Segensworte © Verlag am Eschbach der Schwabenverlag AG, Eschbach / Markgräflerland, 6. Auflage 2002
Unfassbar, was das Leben uns antut!
Unfassbar, was das Leben uns schenkt!
Mitten in diesem Widerspruch wohne ich.
aus: Antje Sabine Naegeli © Verlag am Eschbach der Schwabenverlag AG, Eschbach / Markgräflerland, . Auflage
Einschlafen dürfen, wenn man müde ist,
und eine Last fallen lassen dürfen,
die man sehr lange getragen hat,
das ist eine köstliche, eine wunderbare Sache.
(Hermann Hesse)
Auferstehung ist unser Glaube,
Wiedersehen unsere Hoffnung.
(Augustinus)
Der Abschied nicht für immer
der Tod hat nicht das letzte Wort
Ostern macht alles anders
Neuanfang und Wiedersehn.
Je schöner und voller die Erinnerung,
desto schwerer ist die Trennung.
Aber die Dankbarkeit verwandelt
die Qual der Erinnerung in eine stille Freude.
Man trägt das vergangene Schöne nicht wie einen Stachel,
sondern wie ein kostbares Geschenk in sich.
(D.Bonhoeffer)
Ich werde sie trösten;
ich verwandle ihre Trauer in Jubel;
ihren Kummer in Freude.
(Jeremia 31,13)
Menschen, die aus der Hoffnung leben, gehen weiter.
Menschen, die aus der Liebe leben, gehen tiefer.
Menschen, die aus dem Glauben leben, sehen alles in einem anderen Licht.
(Lothar Zenetti)
Siehe, um Trost war mir sehr bange.
Du aber hast dich meiner Seele
herzlich angenommen.
(Jesaja 38, 17)
Das einzig Wichtige im Leben
sind die Spuren der Liebe,
die wir hinterlassen,
wenn wir weggehen.
(Albert Schweitzer)
Die Liebe jedoch,
sie hört niemals auf.
(1 Korinther 13,8)
Trösten ist eine Kunst des Herzens.
Sie besteht oft nur darin,
liebevoll zu schweigen und
schweigend mitzuleiden.
(Otto von Leixner)
Es ist ein großes und herrliches Wissen,
dass man einen neben und bei sich hat,
nicht teilnahmslos und hart,
sondern lebens- und liebevoll.
(Hermann von Bezzel)
Der Herr ist mit mir,
darum fürchte ich mich nicht.
(Psalm 118,6 )
Gott wird alle ihre Tränen abwischen.
Es wird keinen Tod mehr geben und keine Traurigkeit,
keine Klage und keine Quälerei mehr.
Was einmal war,
ist für immer vorbei..
(Offenbarung 21,4)
Gott nimmt uns die Last
des Lebens nicht ab,
aber er gibt die Kraft zum Tragen.
(Joh. Henry Newman)
Von guten Mächten wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost was kommen mag.
Gott ist mit uns,
am Abend und am Morgen
und ganz gewiss an jedem neuen Tag.
(D. Bonhoeffer)
Gottes Wege sind dunkel,
aber das Dunkel
liegt nur in unseren Augen,
nicht auf Gottes Wegen.
(Matthias Claudius)
Als ich ganz unten war,
da zogst du mich hoch.
Als niemand mit mir sprach,
da hörte ich dich noch.
Als ich am Ende war,
da sagtest du mir,
dass das, was mir das Ende schien,
der Anfang sei bei dir.
(M. Siebald)
Erinnerungen…
… sind wie kleine Sterne,
die im Dunkel unserer Trauer leuchten.
Gott ist mächtig
Ist jemand unter uns, der seinem Lebensabend entgegengeht und den Tod fürchtet?
Warum diese Furcht? Gott ist mächtig!
Ist jemand unter uns, der über den Tod eines geliebten Menschen verzweifelt ist?
Warum verzweifeln? Gott kann die Kraft schenken, das Leid zu tragen.
Sorgt sich jemand um seine schlechte Gesundheit?
Warum sich sorgen? Komme, was mag. Gott ist mächtig!
Wenn unsere Tage verdunkelt sind und unsere Nächte finsterer
als tausend Mitternächte, so wollen wir stets daran denken,
dass es in der Welt eine große, segnende Kraft gibt, die Gott heißt.
Gott kann Wege aus der Ausweglosigkeit weisen.
Er will das dunkle Gestern in ein helles Morgen verwandeln -
zuletzt in den leuchtenden Morgen der Ewigkeit
Martin Luther King
Die Würde des Menschen,
das A und O - ist,
dass wir kommen und gehen müssen.
Es macht mich heiter,
dass ER bei uns ist bis zum Ende -
alle Tage, bis ans Ende der Welt.
Hanns-Dieter Hüsch
Abend
Der Ast vor meinem Fenster schüttelt sich, als ob er friert, als ob der kalte Abendwind ihm nicht behagt, der mir die letzten Glockentöne von den Türmen bringt und ein paar Wolkenfetzen heim ins Dunkel jagt. Die Schaukel auf dem Spielplatz gegenüber ist verwaist, doch noch nicht lang - sie ist noch warm und schwingt noch sacht, und unten in den Straßen fällt der Blechwurm röchelnd auseinander und verliert sich in der Nacht. Jetzt sagt man wohl: Es stirbt der Tag, weil man ihn nicht mehr sieht, weil man nicht denken mag, dass er nur weiter-zieht.
Doch er geht nur weiter, nur ein wenig weiter, steigt auf neue Berge, scheint auf neue Wälder und Seen. Er war für ein paar Stunden mein Begleiter, doch jetzt geht er weiter, und ich kann ihn nicht mehr sehn.
Wenn irgendwann, ob spät ob früh, erwartet oder unverhofft, mein Leben wie der Tag zu Ende geht, dann schneiden mir die Zeiger meiner Uhr von meiner Zeit die letzte Scheibe ab, ganz gleich, wie es um mich steht. Ob ich den letzten Atem mir in weißen Kissen hol, ob irgendwo in Staub und Blut am Straßenrand - ich weiß nicht, wie es sein wird, weiß nur, dass der Abschied einmal kommen muss, ob schmutzig oder elegant. Dann sagt man Wohl: Jetzt ist es aus, weil ich kein Wort mehr sag. Doch du, geh still nach Haus, und denk nur an den Tag.
Auch ich geh weiter, nur ein wenig weiter,
geh in Gottes Freude, geh in Gottes Licht hinein.
Ich war für ein paar Jahre dein Begleiter
doch jetzt geh ich weiter, um bei meinem Herrn zu sein.
Manfred Siebald singt "Abend"
Segen
Gott möge von seiner Heiterkeit ein Quentchen in uns hineinpflanzen, auf daß sie bei uns wachse, blühe und gedeihe, und daß wir unseren Alltag leichter bestehen. Daß er uns bewahre vor jedem Hochmut und vor jeder Bitterkeit, und daß er uns fähig mache, weiterhin zu glauben an seine Welt, die nicht unsere Welt ist, und daß wir nicht ersticken an allem Tand und eitlem Tun ...
Er möge uns behüten vor aller Besserwisserei und uns beflügeln, Freiheit und Phantasie zu nutzen, um Feinde in Freunde zu verwandeln. Er lösche langsam in uns jedes Vorurtei - langsam - denn wir stecken bis über beide Ohren voll davon.
Er schenke uns von seiner Vielfalt ein Stückchen Großmut und führe uns nicht in Haarspaltereien, Gedankenenge und Geistesnot. Er erhalte uns unseren Eigensinn, ihn nicht aus den Augen zu verlieren in unserer optischen Zeitspanne.
Wir bitten ihn, weiterhin unser Freund zu sein, der immer uns übrigbleibt, in aller Finsternis und Unvernunft, wenn wir schier an allem und an uns verzweifeln.
Er sei mit uns, wenn wir unter den Verlierern sind, und gebe uns die Kraft zu Demut, die Kraft, am Ende aufzustehen für einen neuen Anfang.
Wer anders könnte uns zu neuem Lachen führen, zu neuer Hoffnung und Freude, immer wieder, nach Tausenden von Jahren?
Hanns-Dieter Hüsch
Irischer Segen
Nicht, dass keine Wolke deinen Weg überschatte,
nicht, dass Dein Leben künftig ein Beet voller Rosen sei.
Nicht, dass Du nichts bereuen müsstest;
nicht, dass du niemals Schweres empfinden solltest.
Nein, das wünsche ich Dir nicht.
Mein Wunsch für dich lautet:
Dass Du tapfer bist in den Stunden der Prüfung;
wenn andere Kreuze auf deine Schulter legen.
Wenn Berge zu erklimmen und Klüfte zu überwinden sind;
wenn die Hoffnung kaum noch schimmert.
Dass jede Gabe, die Gott dir schenkt, mit dir wachse.
Und sie dazu diene, denen Freude zu schenken, die Dich mögen.
Dass Du immer einen Freund hast, der es wert ist, so zu heißen.
Dem Du vertrauen kannst.
Der Dir hilft, wenn Du traurig bist.
Der mit Dir gemeinsam den Stürmen des Alltags trotzt.
Und noch etwas wünsche ich Dir:
Dass du in jeder Stunde
der Freude und des Schmerzes
die Nähe Gotttes spürst.
Dass ist mein Wunsch für Dich
und für alle, die Dich mögen.
Das ist mein Wunsch für Dich
heute und alle Tage.
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