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Martin und Mahalia Martin und Mahalia Beliebt

Mahalia Jackson und Martin Luther King verband eine langjährige Freundschaft. Das Bilderbuch "Martin and Mahalia" dokumentiert und würdigt diese Freundschaft.
Sie war 17 als er geboren wurde. Sie sang im Chor einer schwarzen Baptistengemeinde in der Nähe von New Orleans. Er hörte zu, wie sein Großvater und sein Vater in der Eben-Ezer Baptistengemeinde in Atlanta predigten. Und träumte, „such a Baptist preacher“ zu werden - "so ein Baptistenprediger" zu werden. Sie hatte eine starke Stimme, war eine schwarze Perle. Er war noch zu jung um Prediger zu werden. Aber schon als Jugendlicher hatte er eine beeindruckende Art zu reden, konnte mit seiner Stimme Menschen fesseln. Mit 17 Jahren wird er Hilfsprediger seines Vaters.
Seine Worte und ihre Lieder verbanden sich zu einer starken Stimme der Hoffnung für Veränderungen in den USA. Ein Beispiel aus einer Kirche in Chicago (ca. 1965-1967): "Joshou fought the battle of Jericho."  Darin Martin über Mahalia: Eine Stimme wie diese gibt es nur einmal in tausend Jahren.
Der kurze Ausschnitt ist typisch. Das gemeinsame Singen, die lebendige Interaktion bei der Predigt, das miteinander Tanzen und Rufen prägten und prägen die geistliche Feier afro-amerikanischer Gottesdienste. Martin war nicht nur ein  begnadeter Prediger, er war auch ein begabter Sänger.  Die Spiritual- und Gospel-Musik machten seine Seele stark. Darum rief er an Tiefpunkten Mahalia an und bat sie am Telefon: Sing mir ein Lied.
Seit ihrer ersten Begegnung während des Busstreiks in Montgomery verband sie eine tiefe Freundschaft, die auch darin zum Ausdruck kommt, dass Mahalia eine Platte mit den Lieblingsspirituals und -Gospels von Martin produzierte. Und sie ihn bei vielen Veranstaltungen der Bürgerrechtsbewegung durch ihren Gesang unterstützte. Bis zu dem bekanntesten gemeinsamen Auftritt bei der Abschlusskundgebung des Marsches auf Washington am 28.8.1963, bei der ihre freundschaftliche Verbundenheit besonders deutlich wurde.
Im Januar 1961 wurde Mahalia Jackson eingeladen, bei der Amtseinführung von John F. Kennedy zu singen. Im gleichen Jahr empfing John F. Kennedy Martin Luther King im Weißen Haus. Bei diesem Treffen erzählt King von seiner Hoffnung auf die Aufhebung der Rassentrennung und wirbt King um die Unterstützung der Anliegen der Bürgerrechtsbewegung. Kennedy sagt zu.
Als dann der Marsch auf Washington für Arbeitsplätze und Freiheit organisiert wurde, bat Präsident Kennedy Martin Luther King und andere Führer der Bürgerrechtsbewegung, den Marsch abzusagen. Aus Angst, der Marsch würde zu Gewalt führen. Doch King wie die anderen Führer der Bürgerrechtsbewegung hielten an ihrem Plan fest.
Es kam der 28. August 1963. 250.000 Menschen waren dabei. In Washington, vor dem Lincoln Memorial. Es war ein langes Programm aus Liedern und Reden. Martin Luther King hatte den letzten Redebeitrag.
Kurz vor ihm hatte Mahalia Jackson zwei Spirituals gesungen. “I Been ’Buked and I Been Scorned” und “How I Got Over.” "Ich wurde unterdrückt und verachtet" Wie habe ich das alles überstanden?". In beiden Spirituals geht es um die Hilfe und den Frieden, den Menschen in der Begnung mit Jesus, dem Gekreuzigten erfahren. Martin hatte Mahalia gebeten, diese beiden Spirituals zu singen. Er saß in ihrer Nähe auf dem Podium, klatschte in die Hände und auf die Knie und unterstützte sie während sie sang. Ein Reporter meinte: Alle Reden der Welt könnten nicht die Reaktion hervorrufen, die aufkommt, sobald Mahalia Jackson singt.
Nun trug King seine Rede vor. Er hatte das Manuskript sorgfältig vorbereitet, wie bei kaum einer anderen Rede. Ungewohnterweise wollte aber kein Funke so recht überspringen. King war fast am Ende seiner Rede als Mahalia Jackson, die hinter ihm saß, in einer kurzen Redepause zurief: „Tell ’em about the dream, Martin“. „Erzähl ihnen von deinem Traum!“
King schaute auf die große Menschenmenge vor ihm. Und wie er später in einem Interview sagte, war ihm plötzlich gegenwärtig, worüber er schon oft vorher gesprochen hatte: "I have a dream". Und er war sich sicher, dass er dies in diesem Moment wieder tun wollte.
Und erzählte von seinem Traum: Von einer Nation, in der jeder davon überzeugt ist: Alle Menschen sind gleich geschaffen. Alle sind Kinder Gottes. Von diesem Traum hatte King schon in vielen Reden vorher gesprochen. Und deshalb hatte er sich eigentlich vorgenommen, in Washington diesen Teil, in den 5 Minuten Redezeit, die ihm zugestanden waren, wegzulassen. In seinem Redemanuskript stand er jedenfalls nicht.
Als Mahalia ihm den Satz zuraunte „Erzähl ihnen von deinem Traum!“, blendete sie für einen Moment aus, dass Martin gerade vor 250.000 Menschen sprach. Und konnte so im entscheidenden Moment etwas in ihm wachrufen, was tief in ihm schlummerte. Martin ignorierte Mahalias Zwischenruf nicht, vertraute sich dem Augenblick an und löste sich vom Manuskript. „He is off now“, sagte seine Assistentin zu ihrem Kollegen. Er formuliert nun frei.
Und so hat Mahalia Jackson entscheidenden Anteil am Erfolg dieser Rede "I have a dream". Daran, dass eine Textzeile zum Mythos geworden ist.

Wie Mahalia Jackson hier Martin Luther King an seine Träume erinnerte, erinnert er sechs Monate vor seiner Ermordung Studenten in Philadelphia an deren Träume. Diese Rede, die unter dem Namen "What is your life´s blueprint?" - Was ist der Plan für dein Lebens? bekannt wurde, gehört zu den inspirierendsten Reden von Martin Luther King.
King meinte drei Grundprinzipien sollten unbedingt zu unserem Leben gehören. Erinnerte die Studenten an drei Träume, die sie nicht verlieren sollten. Seine Worte klingen so, als wären es fünf Tage her, als er sie sprach und nicht fünfzig Jahre.
"Du bist wer. Glaube an deine eigene Würde, deinen eigenen Wert. Erlaube keinem, dir das Gefühl zu vermitteln, du seist niemand. Bewahre dir immer das Gefühl, dass du zählst. Dass du wertvoll bist und dein Leben höchste Bedeutung hat.
Lebe deine Berufung. Sobald du sie entdeckt hast, lebe sie so gut es dir möglich ist. Was immer deine Berufung ist, lebe sie so gut wie möglich... Wenn es deine Berufung ist, Straßen zu fegen, dann fege wie Michelangelo malte, wie Shakespeare Gedichte schrieb und wie Beethoven komponierte. Fege die Straßen so, dass die himmlischen und irdischen Heerscharen innehalten und sagen: Er lebte als ein großer Straßenfeger und hat seine Arbeit gut gemacht.
Kannst du keine Pinie auf dem Berg sein, sei ein Gebüsch im Tal, aber sei das beste Gebüsch weit und breit. Sei ein Busch, wenn du kein Baum sein kannst. Wenn du keine Straße sein kannst, sei ein Pfad. Wenn du nicht die Sonne sein kannst, sei ein Stern... Sei, was du bist, - aber das sei ganz.
Lebe für Schönheit, Liebe und Gerechtigkeit. Erlaube niemanden, dich soweit zu bringen, dass du ihn hasst. Erlaube niemandem, dich dazu zu bringen, dass du deine Selbstachtung verlierst und dich nicht mehr für Gerechtigkeit einsetzt.
Lasst uns auf das Ziel zu leben, wir selbst zu sein und den Traum der Brüderlichkeit zu verwirklichen. Auch wenn für keinen von uns ein roter Teppich im Leben ausgerollt wurde, müssen wir dranbleiben, müssen wir weiter gehen. Wenn du nicht fliegen kannst, renne. Wenn du nicht rennen kannst, gehe. Wenn du nicht gehen kannst, krieche. Aber was auch immer du tust, du musst weitermachen."

Martin brauchte Mahalia, die ihn an seine Träume erinnerte. Die Studenten brauchten Martin. Ich finde: Auch wir brauchen manchmal Leute, die uns an unsere Träume erinnern!  Die uns ermutigen, sie auszusprechen und an ihnen dran zu bleiben.
Einen brauchst Du auf dieser Welt,
der mit Dir weint und lacht,
einen, der unbeirrt zu Dir hält,
der Deine Probleme zu seinen macht.
Einen, der Dir Dein Glück nicht neidet,
Dich über Schwellen trägt,
einen, der Dir Freude bereitet
und helle Spuren legt.
Einen, der Deine Träume kennt,
Dir Deine Schwächen vergibt,
einen, der Dich beim Namen nennt
und froh ist, dass es Dich gibt.
Einen, dem Du vertrauen kannst,
der Dich wortlos versteht,
einen, mit dem Du Gespenster bannst,
ehe Dein Mut vergeht.
Einen, der Dich in die Arme nimmt,
wenn eine Hoffnung zerbricht,
einen, der Deine Saiten stimmt.
Einen brauchst Du als Licht.

Freue dich, wenn du einen solchen Menschen in deinem Leben hast. Und erlaube es Gott, dieser Eine für dich zu sein.
Und vergesst nicht: Wir könnten selbst solche Leute sein. Leute, die sagen: „Du wolltest doch … - fang doch an!“ Oder: „Du wolltest doch immer schon mal … - ich helf dir dabei.“
Entdecken wir unsere Fähigkeit zum Mut machen! Und vielleicht erleben wir, wie ein Traum wahr wird.

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